Briefwechsel mit Karl Thieme zum Freiburger Rundbrief
„(…) Durchaus verstanden zu haben meine ich Ihre berichtigende Bemerkung zu meiner Frage, ob nicht er gläubige Jude hoffe, dass auch zuletzt der Christ Jude werde. Vielleicht kann man das, was ich meinte, richtiger so audrücken: Wir sind beide gewiss, dass sich unserer Gott am Ende vollkommen offenbaren wird.(…) Also sind wir auch gewiss, dass wir über ihn einig sein werden. Da wir wohl beide nicht annehmen, dass dies in Gestalt unser magischen Verwandlung ohne Gewirktwordensein in diesem unserem Ende entgegengreifenden gemeinsamen Leben geschehen wird und da wir mit dem baldigen Hereinbrechen des Endes jederszeit rechnen sollen (und dürfen!), ist uns jederzeit aufgegeben : das Bemühen, einander auf diese künftige Einigkeit zu verstehen. (…)“
(Karl Thieme an Martin Buber September 1949)